18 Stationen. Barfuß über den Waldboden gehen. Unter den Baumkronen der Lebensbäume frühstücken. Ins Gipfelbuch schreiben. Immergrünen Ausblick genießen.
Ich mache heute eine Waldwanderung. Die Temperaturen steigen momentan schon gegen neun Uhr recht stark an. Deshalb starte ich bereits um acht Uhr, um bei den heißeren Temperaturen schon im Wald zu sein.
Ich gehe direkt aus dem Hotel nach links. Nach einem kurzen Weg über einen Schotterparkplatz gelange ich bereits zu einem Feldweg, links und rechts Wiesen und Äcker. Es duftet nach frisch gemähtem Gras und ich spüre, wie mich Lebensfreude durchströmt. Die Grillen zirpen. Knopfblumen, Margeriten, roter Klee & Co strecken ihre Blüten in die Höhe und die angrenzenden Bäume spenden bereits am Morgen wohligen Schatten.
Am Ende des Feldweges biege ich links ab. Es geht bergauf. Mein Blick fällt immer wieder auf den Stradner Kogel, der höchsten Erhebung im Thermen- und Vulkanland. Er ist durch die Sendeanlage der ORS (Österreichische Rundfunksender GmbH) leicht zu erkennen.
Schön langsam kehre ich Bairisch Kölldorf den Rücken. Etwa zehn Meter vor der Ortstafel Bad Gleichenberg biege ich rechts in den Eichgrabenweg ab und das Walderlebnis beginnt: Bäume spenden mir Schatten, die Vögel zwitschern, fliegen auf und nieder und über mich hinweg und eine wunderschöne Wiese mit zahlreichen Blumen und Gräsern lässt mein Herz höherschlagen.
Ich stehe am Beginn des Walderlebnispfades. Bewusst habe ich mich heute für meine Barfußschuhe entschieden. Zum einen, um sie mal ordentlich zu testen ;-) und zum anderen, um das Erlebnis Wald wahrlich mit allen Sinnen genießen zu können.
Ich betrete den Wald und bin überwältigt, wie gut sich der Boden anfühlt. Ich spüre den weichen Untergrund, die kräftigen Wurzeln und die spitzen Steine. Tausende Buchecker, die noch von letztem Jahr am Boden liegen, knacken unter meinen Füßen.
18 Stationen führen mich nun durch die dichten Wälder der Gleichenberger Kogel. Sie erzählen Wissenswertes über den Wald und seine Bewohner. Zeigen, wie wichtig die „Grüne Lunge“ für uns und unsere Umwelt ist. Volksschulkinder aus Bad Gleichenberg bringen ihre Kreativität am Weg zum Ausdruck und verleihen ihm die spielerische Note, indem sie mich zum Beispiel über eine Wurzeltreppe am Weg laufen lassen.
Violette Glockenblumen leuchten durchs dichte Grün. Eichhörnchen springen von Baum zu Baum. Mäuse und Eidechsen bahnen sich ihren Weg durchs dichte Laub. Es raschelt. Die jungen Spechte flattern eifrig umher, „kixen“ und versuchen sich im ersten „Trommeln“. Gräser tanzen im Wind, der leicht zu wehen beginnt und der Duft von wildem Holunder streicht meine Nase. Ich halte inne. Genieße den Moment. Atme tief durch.
Noch am ersten Teilstück des Themenweges passiere ich den Lebensbaumkreis, mache Halt, nehme Platz und genieße mein Frühstück, welches ich eingepackt habe. Schon beim Öffnen des Müslibechers frage ich mich: „Warum mache ich das nicht öfter?“ Während ich hier sitze und mein Müsli löffle, nehme ich die Natur und den Wald um mich herum noch bewusster wahr: die vielen Grüntöne, die Artenvielfalt, der Himmel über mir. Meine durch die Hitze roten Backen auf dem Selfie, das ich aufnehme, zeigen mir: „Der Sommer naht mit großen Schritten.“ =D
Weiter geht’s bergauf. Den Erlebnispfad entlang. Am Mühlsteinbruch stehe ich am Gipfelkreuz und trage meinen Namen mit Datum ins Gipfelbuch ein. Wer Lust und Liebe hat, hat hier auch die Möglichkeit über den Aussichtsturm ins (Wald)Land zu blicken. Ich lasse den Weitblick heute aus.
Der Weg ist gut beschildert. Ich folge von Beginn an der Aufschrift „Walderlebnispfad“ bzw. ab Mühlsteinbruch „Bad Gleichenberg Dorf“.
Beim bergab gehen passiere ich einen Bach und lausche dem sanften Plätschern. Ich gehe mit meinen Barfußschuhen über feuchte Teilabschnitte des Waldweges und genieße die kühle Frische an diesem bereits sehr warmen Tag – es hat 25°C um 10.30 Uhr. Bevor ich den Walderlebnispfad verlasse, kündigt ein immergrüner Waldabschnitt das Ende an. Ich halte inne und genieße noch einen Moment.
Auf geht’s zurück ins Hotel. Die Vormittagssonne im Rücken. Die heilsame Natur im Herzen.
Wandertipp für den Rückweg: Feldbacher Straße – Kaiser-Franz-Josef Straße (mit Besichtigung Kurpark Bad Gleichenberg) – beim Kurhaus Bad Gleichenberg den Weg Nr. 2 über den Parapluieberg zurück ins Vulkanlandhotel Legenstein
Eine Bitte: Bad Gleichenberg sowie neun weitere Gemeinden im Umkreis von bis zu 20 Kilometer gehören zu den Natura2000-Gebieten. Sie sind, unter anderem Vogelschutzgebiete und enthalten Fauna-Flora-Habitat-Gebiete. Diese Energie der unberührten Naturlandschaften spüren Sie beim Wandern und Erkunden unserer Region. Genießen Sie unsere Wege achtsam und bewusst. Nehmen Sie sich Zeit und erkunden Sie in Ruhe die große Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen. Bleiben Sie bitte am Weg und entsorgen Sie Ihren Müll in die dafür vorgesehenen Mülleimer. Es profitiert nicht nur die Natur davon, sondern auch alle weiteren Besucher:innen, Förster:innen, Grundstücksbesitzer:innen und Wegpfleger:innen. Vielen Dank dafür & schön, dass Sie (bald?) da sind!
Brechen Sie nun auf und wandern Sie entlang des Wanderwegnetzes AUF DEN SPUREN DER VULKANE!
Hier können Sie sich die GPX-Datei laden und mit der Wander-App Ihrer Wahl (z. B. Bergfex, Outdooractive oder Apemap) nutzen:
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